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Posts Tagged ‘Rätsel’

Kapitel 957 / Geistreich?

Als ich in der vergangenen Nacht so gegen zweiuhrirgendwas von einem lauten Poltern jäh aus dem eh schon knapp bemessenen Schlaf gerissen wurde, dachte ich im ersten Moment, es würde ein wirklich heftiges Gewitter übers Rabenhaus ziehen. Schnell verpuffte der Gedanke an ein Gewitter, da das Poltern direkt über mir war… also auf dem Dachboden. Ich starrte an die Decke vom Alkoven und lauschte dem Poltern. Es kam nicht aus einer bestimmten Ecke – es war mal hier und mal dort. Zwischendurch hörte es sich an, als würde etwas hektisch über die Dielenböden trippeln, dann wieder Poltern. Der ganze Spuk dauerte vielleicht 2 Minuten, dann war es still.

Der Professor hatte das Poltern wohl auch gehört, da er ebenfalls an die Zimmerdecke vom Alkoven starrte. Allerdings schien er nicht sonderlich berührt davon zu sein – wir haben seit Wochen eine Straßenbaustelle vor dem Haus und sind Lärm und Gebummere daher schon fast gewohnt.

Nunja, ich lauschte der nunmehr folgenden Stille und dachte über meine Optionen nach. Tatsächlich habe ich den Dachboden noch nie betreten – ich habe keine Ahnung, wie es da oben aussieht. Und als ich vor Jahren einmal den netten Vermieter bat, auf dem Dachboden nach dem Rechten zu schauen, da ebenfalls Gepolter in der Nacht von dort zu hören war, blieb ich lieber unten im Flur stehen. Mehrmals war es im Laufe der Jahre schon vorgekommen, dass ich von da oben Geräusche gehört habe. Doch die Abstände zwischen diesen Erscheinungen waren immer so lang, dass ich nicht davon ausgehe, dass sich irgendwelche Tiere dort eingenistet haben.

Wobei, welche Tiere sollten das auch sein. Es gibt keinen Schlupfwinkel, der es größeren Tieren ermöglichen würde, von draußen dort hinzugelangen. Und das was ich in der vergangenen Nacht gehört habe, klang eher so, als würden sich da oben 2 Waschbären prügeln.

Nun, ich werde einfach mal abwarten und NICHT die Luke vom Dachboden öffnen und nach dem Rechten schauen…

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Das Kleine Schwarze hat von dem ganzen Spuk übrigens nichts mitbekommen, da sie letzte Nacht nicht im Rabenhaus weilte.

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Kaitel 800 / Fundstücke

Dann dann war da ja noch der kleine Flohmarkt, dem das Kleine Schwarze und meine Wenigkeit heute in aller Früh einen Besuch abgestattet haben…

Und da der zu meinem Porzellanmörser gehörige Keineahnungwiedasdingheißt vor 2 Umzügen auf Nimmerwiedersehen verschwand wurde gleich in zweifacher Ausführung Naschub gebunkert.

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Ferner gab es noch eine Dose Lego zu kaufen. Wie der handgeschriebene Zettel vermuten lässt, handelt es sich um einen wie auch immer gearteten Kran. Und die Verkäuferin meinte auch, dass er vollständig sei… nur eine Bauanleitung würde es nicht mehr geben. Naja für 4 Euronen kann man sich auch mal ein Legorätsel mit nach Hause nehmen… hat irgendjemand Vorschläge???

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Kapitel 777 / Raumspalten

Es ist schon viele, viele Jahre her, da gönnte sich Rabea Rabenhaus ein 2. Leben. War ganz einfach: anmelden, Festplatte zumüllen, einloggen, loslaufen im second life. Ehrlich, ich habe das ganze Bohai, das seinerzeit um dieses virtuelle Dingsbums gemacht wurde, schon damals nicht geriffelt. Vielleicht lag es ja daran, dass ich kein so kommunikativer Mensch bin (heutzutage würde womöglich die Bezeichnung Nerd treffend sein, aber ist ja auch egal). Vielleicht lag es aber auch an meinem Avatar, der mit diesem extra gekauften, leicht schlurfenden Gang daherkam, barfüßig und so ganz ohne Sexappeal. Keine Ahnung.

Jedenfalls, eines Tages schlurfte ich in einem dieser Shop herum, in denen man die tollsten Highheels und die abgefahrensten Klamotten kaufen konnte… nun ja, offensichtlich waren sie das in den Augen anderer. Rabea Rabenhaus indes wenig interessiert an dem Angebot so die Gänge entlang schlich, die Hände in den Hosentaschen vergraben, den Kopf wie immer leicht gesenkt. So stolperte sie eine Treppe zu einer Rotunde herunter und fand sich einsam und verlassen dastehen. Wer braucht in so einem Shop eine Rotunde? Soll man sich da vielleicht auf die Stufen setzten und mit anderen plaudern? Es gab keine anderen, das war nun einmal Fakt. Und selbst wenn dort andere herumgelungert hätten, Rabea Rabenhaus hätte keine Veranlassung gesehen, mit denen ein Plauderstündchen abzuhalten. Wozu auch?

So machte ich mich also auf den Rückweg. Wieder oben angekommen semmelte ich erst einmal gegen die nächste Wand. Ja, die Navigation war damals etwas hapselig und die Menschheit noch Jahre vom Touchscreen entfernt. Kann aber auch sein, dass ich einfach zu doof war. Wer weiß das schon so genau. Nun, ich drehte mich mehrmals um meine eigene Achse, lief wieder los… direkt auf eine Wand zu… versuchte das erneute Anrempeln mit hektischen Klicks auf der Tastatur zu verhindern und… verschwand!

Nein, also ich verschwand nicht wirklich, auch wenn es mir schon etwas peinlich war, dass die anderen Avatare mein unkoordiniertes Herumzappeln natürlich sehen konnten und so wäre es mir damals wahrscheinlich schon recht gewesen, dass sich einfach der Boden auftut und ich darin verschwinde. Und irgendwie war es auch so, denn ich rutschte durch irgendeine Raumzeitspalte aus dem Shop direkt in die Unterwelt.

Oh woooow, dachte ich mir, ganz schön spooky hier. Tatsächlich war ich aus dem Shop mitten in einem dämmerlichten Meer gelandet, oder in einem See, whatever. Jedenfalls lief ich über den – ich sach jetzt einfach mal – Meeresgrund. Es gab eine Menge Schiffsrümpfe, an denen ich vorbeischlenderte. Dunkel und bedrohlich wirkten sie auf mich. Und seltsamerweise waren alle mit so einer Art Absperrung geschützt – Zutritt verboten flackerte dort überall auf. oookaayyy, dachte ich mir, es gibt offensichtlich im second life noch eine weitere Ebene, eine hinter dem zweiten Leben.

Die verbotenen Zonen kamen mir unheimlich vor. Und ehrlich, ich wollte auch gar nicht wissen, was in diesen „Darkrooms“ so abging. Offensichtlich befand ich mich in einem Bereich, der nur für Eingeweihte gemacht war. Ich setzte also eine Landmarke und verschwand von dort.

Tags drauf schlenderte ich von Neugier getrieben wieder in den Shop, suchte die Stelle bei der Rotunde, an der ich durch die Spalte gerutscht war – fand sie aber nicht mehr. Also die Stelle fand ich schon, aber es gelang mir nicht hindurch zukommen. Egal wie ich mich auch drehte und wendete, egal wie oft ich absichtlich an die Wand semmelte, ich kam nicht durch. Ging einfach nicht. Für andere muss ich ausgesehen haben, wie ein Gartenzwerg auf Speed, der in seinem Vollrausch immer wieder und mit Wonne gegen die Wand brettert. Irgendwann wurde es mir zu blöd und ich beamte mich mittels der Landmarke in den Untergrund. Und wieder schlenderte ich an den No Entry-Areas vorbei.

Erstaunlicherweise war die Rotunde, also dieses Stufendingens auch dort unten vorhanden, halt nur eben von der anderen Seite. Ich konnte sogar durch die Spalten der Treppenstufen in den Shop schauen.  Neugierig lief ich da unten einfach so herum, vermied es tunlichst den No Entry-Areas zu nahe zu kommen und kam irgendwann zwischen mehreren Gebäuden an einem winzigen Strand aus dem Wasser. Und so sehr ich auch suchte, von dort gab es kein Rauskommen. Ich beamte mich wieder zurück und versuchte von außen einen Zugang zu dem Strand zu finden. Erfolglos. Nur mittels der Landmarke konnte ich mich in diesem Bereich beamen. Und dieser Strand war auch auf keiner Landkarte eingezeichnet und es gab an dieser Stelle auch kein wie auch immer geartetes Gewässer. Schon komisch. Richtig komisch war dann, dass nach einigen Tagen die Landmarke aus meinem Weißnichtmehrwiedashieß verschwunden war. Einfach weg das Ding…

Nun, second life ist ein Computerspiel, also im weitläufigen Sinn und Programmierer können in dieser virtuellen Welt wahrscheinlich alles zusammenbasteln, wonach ihnen der Sinn steht. Und die Entdeckung der No Entry-Areas verwundert mich letztlich nicht. Und dass es Rabea Rabenhaus mit all ihrer Dusseligkeit geschafft hatte, durch irgendeine Programmiererpanne dort hinzugelangen, war wahrscheinlich einfach nur purer Zufall. Auf jeden Fall hat der Pannenprogrammierer es dann geschafft, die Spalte zuzumauern und mir auch gleich noch die Landmarke aus meinem Dingens zu löschen. Na ja, was ein kleiner Beweis dafür wäre, dass ein virtuelles Leben nicht ohne Beobachtung von irgendwelchen Dödeln abgeht.

Aus meinem virtuellen zweiten Leben hatte ich mich damals recht zügig wieder verabschiedet – war nicht so meine Welt…

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PS: Richtig geärgert hatte ich mich darüber, dass ich keine snapshots von dort unten gemacht hatte, doofdas!

 

PPS: gibt es diese second life Plattform eigentlich noch?

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Kapitel 601 / Fantastisch

Da sich mein Hirn aus nicht bekannten Gründen außer Stande sieht, fremdländisch anmutende Sprachen in Wort & Schrift ausreichend zu verarbeiten, nutze ich die somit freien Ressourcen meines Hirns, um mir über allerlei Unwichtigkeiten ´n Kopf zu machen. Und da ich mit den tiefgreifenden Gedanken über Unwichtigkeiten schon als Kind angefangen habe, kann es durchaus sein, dass ich fremdländisch anmutende Sprachen nicht verarbeiten kann, da mein Hirn die hierfür notwendigen Areale von Anbeginn an anderweitig nutzte… oder so ähnlich. Egal!

Hier hatte ich ja schon mal aufgeschrieben, was ich so übers Denken denke. Und wahrscheinlich ist es sinnvoll, sich den Beitrag nochmals ins Gedächtnis zu rufen, um nachfolgendes zu verstehen. Wobei Verstehen dann doch viel verlangt ist… zu erahnen, wie ich ticke, trifft es wohl eher!

Nachdem ich mir schon als Kind den Kopf darüber zerbrochen habe, wie das mit dem Denken so ist, kam irgendwann der Aspekt Fantasie hinzu. Ich fing an, mir Gedanken darüber zu machen, was Fantasie eigentlich ist und warum manche Menschen so überhaupt keine haben, wie ich zumindest fand. Und ich sinnierte sehr lange darüber nach, ob es nun gut oder schlecht ist, völlig frei von jeglicher Fantasie zu sein. Und ich fragte mich natürlich auch, warum manche Menschen so fantasielos daherkommen.

Eltern haben hautnah miterlebt, wie fantasievoll kleine Kinder sind: Du erzählst ihnen irgendeine erfundene Geschichte – und sie glauben dir! Sie glauben an Elfen, die gute Fee und an die böse Hexe, sie glauben an sprechende Mäuse und von mir aus auch an einen tanzenden Wischmop. Es ist völlig egal, was du einem kleinen Kind erzählst, es glaubt dir. Aber glaubt es Dir, weil es genug Fantasie hat, um sich einen tanzenden Wischmop vorstellen zu können, oder glaubt es Dir, weil es nicht weiß, dass Wischmöpse gar nicht tanzen können?

Nun ja, später in der Schule dann konnte man an den Aufsätzen ablesen, wie viel Fantasie sich ein Kind bewahrt hat. Mein Lieblingsaufsatz war der „Ich Nachts allein im Kaufhaus“. Ein herrliches Gedankenspiel, wie ich fand. Noch viele, viele Jahre lang schlenderte ich in meinen Gedanken des Nächtens durch Kaufhäuser, schlemmte mich durch die Süßwarenabteilungen, spielte mit den tollsten Spielsachen und probierte die begehrenswertesten Klamotten an. Gelegentlich gruselte es mich ein wenig, wenn z.B. die vorbeiziehenden Scheinwerfer eines Autos manchen Dingen ein schattenhaftes Leben einhauchten. Oder wenn das Gebäude leise ächzte und knackte, der Wind mit den Klappen der Lüftungsanlage spielte oder ein achtlos hingelegter Ball endlich der Schwerkraft Tribut zollte und mit einem matten Patsch auf den Boden fiel und leise sirrend zur nächsten Regalkante rollte…

Nun, ich wurde älter und irgendwann wurde mir bewusst, dass so ein Kaufhaus garantiert alarmgesichert ist. Und so musste ich in meinen Gedanken immer erst in den mit einer Notbeleuchtung spartanisch erhellten Keller hinuntersteigen, um diesen riesengroßen Hauptschalter der Alarmanlage umzulegen, bevor ich nach Herzenslust durch das Kaufhaus schlendern konnte. Als ich dann irgendwann von der „Wach & Schließgesellschaft“ erfuhr, war es schlagartig mit meinen nächtlichen Streifzügen vorbei – ich wollte ja schließlich nicht erwischt werden!

Meine absolute Lieblingsfantasie als Kind war jedoch die vom kaputten Kaugummiautomaten. In meinen Gedanken steckte ich ein Geldstück in den Mechanismus, drehte an dem metallenden Griff und schon purzelte der ganze Inhalt des Automaten durch die silberne Klappe. Ich brauchte immer eine große Tüte, um all die Kaugummikugeln und all die kleinen Plastikdinger mit den tollen Ringen, den minikleinen Taschenmessern und dem sonstigen Schnickschnack darin aufzufangen. Dabei ging es mir gar nicht um das Kaugummi – ich war fasziniert von dem Schnickschnack in den Plastikdingern. Und wohl abertausend Mal habe ich mir den kaputten Kaugummiautomaten vorgestellt – und immer hatte ich in Gedanken eine große Tüte mitgenommen, wenn ich mich auf den Weg zu meinem Lieblingsautomaten gemacht hatte!

Irgendwann fragte ich mich, ob das Fantasie ist, sich vorzustellen, was man nachts allein so alles in einem Kaufhaus erleben könnte. Und ich fragte mich, wie viel Fantasie steckt in dem kleinen Tagtraum vom kaputten Kaugummiautomaten. Eine letztschlussendliche Betrachtung fand ich nicht. Mal fand ich es fantastisch, sich diese Dinge vorstellen zu können, dann wieder dachte ich: das hat überhaupt nichts mit Fantasie zu tun. Du hast in Gedanken einfach Dinge genommen, die du kennst und dazu ein bisschen Wunschdenken gepackt. Sich einen kaputten Kaugummiautomaten vorzustellen ist doch wirklich das Simpelste ever. Ich fand dass der, der den Kaugummiautomaten erfunden hat, Fantasie hatte. Ich meinte, hey, da muss man ersteinmal drauf kommen: einen kleinen Aotomaten zu ersinnen, in denen Kinder Geld hineinstecken können, um dafür Kaugummi zu bekommen. Vor 500 Jahren wäre ein Kaugummiautomat nicht einmal denkbar gewesen. Wie auch, niemand hatte damals die Kaugummikugeln erfunden. Und als es sie dann endlich gab, hatte ein schlauer Mensch die bunten Kugeln einfach in einen kleinen Automaten gepackt… ha, vielleicht hatte das dann doch nichts mit Fantasie zu tun, eher mit Profitdenken. Da waren die Kaugummikugeln und dort die Kinder mit ihren Groschen. Und der Erfinder der Kaugummiautomaten hat nur beide zusammengebracht – eigentlich ein recht fantasieloser Akt.

Aber wenn das Erfinden eines Kaugummiautomaten nichts mit Fantasie zu zun hat, was denn dann? Was ist dann Fantasie? Ich dachte, ist es Fantasie, wenn ich mir vorstelle am Strand entlang zu gehen, die Wärme der Sonnenstrahlen auf meiner Haut und den wärmen Sand an meinen Füßen zu spüren… ist das Fantasie? Oder ist das nur ein lausiger Tagtraum? Wenn ich all das schon einmal wirklich erlebt habe, dann hat es wohl wenig mit Fantasie zu tun, sich das vorzustellen. Dann rufe ich nur irgendwelche Erinnerungen ab… in einem Moment, in dem ich lieber am Strand spazieren gehen würde, als im Hier & Jetzt z.B. am Schreibtisch über Steuersachen zu verzweifeln.

Wenn ich aber noch niemals an einem Meeresstrand stand, noch nie die wärmenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut gespürt, noch nie den würzigen Duft des Meeres genossen und meine Füße noch nie beim Gehen im warmen Sand eingesunken sind, dann brauche ich wohl viel Fantasie, um mir das alles vorstellen zu können. Aber womöglich greife ich wieder nur auf Erinnerungen zurück: wie war das damals, als ich mit nackten Füßen in der Sandkiste herum stapfte? Wie war es im letzten Urlaub in den Bergen, als die Sonne mir ins Gesicht brannte?  Wie roch es am Fischstand auf dem Jahrmarkt und wie sah das seinerzeit in dem Film aus, als der Typ ganz allein am Strand entlangging, oder in der Doku über die Malediven… der kilometerlange Strand und das Meer…

Ist es Fantasie, wenn ich mir aus meinem reichhaltigen Fundus meiner Erinnerungen eine Begebenheit vorstelle? Oder ist es nur eine Wunschvorstellung genährt aus Erinnerungen, glattgezogen und der jeweiligen Gemütsverfassung angepasst? Und wenn das alles keine Fantasie ist, muss ich mir ein quietschpinkes Meer und grüne Wolken vorstellen, um endlich fantasievoll zu sein? Was, um alles in der Welt, ist Fantasie????

Da gäbe es ja z.B. in der Literatur das Genre „Fantasie“. Also Geschichten, in denen sich allerlei Wesen tummeln, welche in der Regel seltsam anmutende Namen haben und zudem in Ländereien herumziehen oder leben, die noch seltsamere Namen haben. Spätestens an dieser Stelle macht sich bei mir wieder die Unfähigkeit zur Verarbeitung fremdländisch anmutender Sprachen bemerkbar: ich kapiere über_haupt_nüscht! Da ich nie weiß, wer was ist und wo er sich gerade befindet.

Ansonsten sieht es in Fantasiegeschichten ähnlich aus, wie im realen Leben und dazu gibt es Wesen und eine Flora, die etwas modifiziert wurden. Ferner gibt es in diesen Geschichten immer Dinge, die besondere Eigenschaften haben…

Also, vielleicht sind doch eher „Weltraumgeschichten“ der Fantasie entsprungen. Schließlich waren wir noch nie so weit von der Erde entfernt, um zu wissen was da draußen abgeht. Meine absoluten Kultfilme waren damals „Buck Rogers“ und die Star-Wars-Dinger – bis zu dem Moment, als die zurück in die Vergangenheit gingen. Ich persönlich will nicht wissen, wo die Wiege von Darth Vader stand, das interessiert mich einfach nicht. Sei´s drum. Auch Weltraumgeschichten orientieren sich letztlich sehr an Menschlichem. Müsste ich eine derartige Story schreiben, würden zwar auch Menschen mit ihren Raumgleitern durchs Universum ziehen, aber die Aliens wären „nicht von dieser Welt!“ Gut, das wäre dann womöglich so abgespaced, dass die Leute sagen würden: was für ein hirnrissiger Schwachsinn…

Dass Ringe magische Kräfte haben, kann sich der Mensch noch irgendwie vorstellen, aber dass ein Alien keinen Raumgleiter braucht, um von hier nach da zu kommen, ist einfach zu fantastisch, als dass es jemand denken möchte. Übrigens bräuchten die Aliens auch keine aufwändige Apparatur, um sich irgendwohin zu beamen – die könnten das ohne technische Hilfsmittel. Und weil die Aliens keine Raumgleiter brauchen, gibt es auch keine Photonenstrahl geschwängerten intergalaktischen Kämpfe – was Hollywood so ganz und gar nicht verknusen kann. Ein Weltraumspektakel ohne Spektakel? Neverever!!!

Nun ja, als Kind fand ich auch Donald Duck ganz toll und vor allem seinen reichen Onkel Dagobert. Aber jedes Mal, wenn der in seinen Pool gesprungen ist, dachte ich „Autsch, das muss doch weh tun!“ Und ich versuchte mir vorzustellen, ob es überhaupt möglich ist, in Geld zu schwimmen. Und ich kam zu dem Schluss, dass das nicht geht. Und so hat mich das immer ein bisschen gestört. Seltsamerweise habe ich nie Anstoß daran genommen, dass in Entenhausen ebendiese aufrecht laufen und reden können, dass die Hände haben, um etwas greifen zu können, dass die Federviecher in Häusern wohnen und fernschauen.

Als ich als junger Mensch über Fantasie nachdachte, glaubte ich eine Zeit lang, dass Maler die wahren Fantasievollen sind. Sie können schließlich blaue Pferde malen. Überhaupt können sie malen, was immer sie wollen, und wie sie es wollen. Und schon früh war ich fasziniert von M.C. Escher. Und ich dachte: wow, der hat Fantasie und der kann diese sogar noch verbiegen. Auch wenn er sich nur alt hergebrachtem bedient hat, er hat vielem noch eine weitere und vor allem geniale Dimension gegeben.

Irgendwann kam ich dann drauf, dass wohl eher Komponisten die fantasievollsten Menschen überhaupt seien. Denn während ich ein Bild nur anschaue und es nur während dieser Zeitspanne des Betrachtens etwas mit mir macht, können Komponisten dich für die Länge eines Musikstücks berühren. Sie können Gefühle mit ihrer Musik ausdrücken und ich kann sie während ich die Musik höre, empfinden.

Und Musik „hallt“ auch noch in mir nach. Das hat ein gemaltes Bild bei mir nie geschafft. Gut, ich habe mir die Begeisterung für ein Bild erhalten, aber das war immer eher eine Bewertung und nicht etwas, was mich ständig begleitete. Ich kann ja schließlich ein Bild nicht summen. Es bleibt mir nicht als Ohrwurm im Schädel hängen.

Irgendwann dachte ich dann, dass Komponisten und Autoren viel gemeinsam haben, also müssen auch Autoren fantasievolle Wesen sein. Komponisten erschaffen ihre Werke aus Tönen und Autoren ihre aus Worten. Beides ist nur in einem begrenzten Rahmen vorhanden. Töne und Worte werden nur immer neu zusammengestellt. Als junger Mensch dachte ich dann, oh wow, das ist genial. Ich stellte mir ein Klavier vor, und dass dieses eine Klavier alle jemals komponierten Musikstücke spielen kann. Ein Klavier hat alle Musik in sich, die es gibt und jemals geben wird. Und so ist es auch mit den Worten. Unsere Sprache umfasst soundso viel Worte und nur mit diesen Worten kann man jede Geschichte erzählen. So beinhalten auch unsere Worte jede jemals erdachte Geschichte ebenso, wie jede, die noch folgen wird. Dann sind Autoren auch Komponisten, sie komponieren nur eben mit Worten.

Aber hat es etwas mit Fantasie zu tun, wenn ein Komponist Noten harmonisch zusammenfügt? Oder ist das am Ende nur ein Handwerk? So wie das Schreiben eines Bestsellers im Grunde ein Handwerk ist. Der beste Plott wird sich nie in gedruckten Lettern als Buch wiederfinden, wenn der, der den Plott ersonnen hat, um das Handwerk der Autoren nicht weiß.

Was ist Fantasie? Ist Fantasie am Ende wirklich nur die Fährigkeit, Vorhandenes immer wieder neu zusammen zu stellen?

Vielleicht werde ich ja noch irgendwann dahinter kommen…

 

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Hier noch mehr gedankenverlorener Lesestoff:

Kapitel 376 / Denkweise

Einiges übers Lesen und Schreiben:

Kapitel 118 / Wortwahl

Kapitel 119 / Ausgedacht

Kapitel 136/  Abgrund

und einiges Wissenswertes über Wörter auf Welt.de 

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Rätselhaft 01

Nachfolgend ein Bild… zugegeben etwas verunstaltet. Aber egal, vielleicht weiß ja irgend jemand, was auf dem Bild zu sehen ist.

Wenn keiner drauf kommt, stelle ich jeden Tag ein neues Bild ein, auf dem etwas mehr zu sehen ist – so lange, bis erraten wurde, worum es sich handelt. Gemeinerweise hätte ich gern die korrekte Bezeichnung und nicht so ein Wischiwaschi wie „…naja, das ist so ein Ding mit dem man geschnötzelte Tentrikeln irgendwie durch drücken und dings, naja, du weißt schon, dingsda macht…!“

Fragen werde ich beantworten, aber nur mit ja oder nein…

Viel Spaß beim Raten!

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(anklicken macht´s größer… hoffe ich!)

NUN ABER!

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