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Posts Tagged ‘Godin’

Kapitel 606 / Eingeheizt

1 x Waldhütte und zurück macht 202 Kilometer – inklusive eines kurzen Abstechers, um ein super leckeres Frühstück zu besorgen. Zwar hat sich das Sturmtief Felix mächtig ins Zeug gelegt, jedoch verhindern konnte es diese kulinarische Köstlichkeit nicht. Und während draußen der Regen nur so vom grauen Himmel prasselte, Rabea Rabenhaus mit netten Menschen gemütlich im Trockenen saß (um sich mal wieder nach Herzenslust den Bauch voll zu schlagen). Derweil  Godin leise vor sich hin bollerte, wohlige Wärme verbreitete und Felix indess weiter durch die Bäume heulte…

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Die Hütte im Wald ist doch immer gut für ein gemütliches Frühstück! Was sind da schon die lausigen paar Kilometer…

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Kapitel 231 / Querfeldein

Tatsächlich gibt es auch noch die Hütte im Wald. Doch leider habe ich es im vergangenem Jahr nur äußerst selten geschafft, mal rauszufahren. Die Zeit hat einfach nicht gereicht. Wobei das natürlich wieder absoluter Blödsinn ist – wenn man sich auf etwas verlassen kann, dann darauf, dass Zeit unendlich und allgegenwärtig ist.

In jungen Jahren tüftelte ich ewig in Gedanken daran herum: Zeit, was soll das eigentlich sein? Über Zeit nachzudenken empfand ich als junger Mensch ebenso konfus, wie über die Unendlichkeit des Weltalls nachzudenken. In Gedanken machte ich mich dann immer auf den Weg, das Universum zu ergründen. Mehr noch, ich wollte einfach wissen, wo das alles anfängt.

Auf meinen virtuellen Weltraumreisen kam ich am Mond vorbei, besuchte Venus, Mars und Neptun, tüddelte mich vom Merkur zur Sonne und machte mich dann daran, unser Sonnensystem zu verlassen. Dort sah ich namenlose Sterne, Planeten und Monde zu Hauf. Sogar die eine oder andere Supernova bekam ich zu Gesicht. Manchmal wagte ich gar eine Abkürzung durch ein Wurmloch und fand mich in ganz neuen Galaxien wieder.

Ich trieb so dahin auf der Suche nach dem Anfang – oder dem Ende – je nach dem. Dann irgendwann konnte ich in weiter Ferne endlich einen hohen Bretterzaun erkennen, und als ich mich ihm näherte sah ich, dass da ein großes Schild hing, auf dem in staksigen Lettern stand: „Achtung! Hier ist das Weltall zu Ende!“ Ah, also doch! Irgendwo muss ja mal Schluss sein. Für eine ganze Weile war ich froh, endlich das gefunden zu haben, wonach ich gesucht hatte: Das Ende des Universums. Doch etwas später wurde ich neugierig und die Sache mit dem Bretterzaun kam mir komisch vor. Und irgendwann wollte ich doch wissen, was sich hinter dem Zaun verbarg. Vorsichtig wagte ich einen Blick über den Zaun… und was musste ich sehen? Da ging es doch tatsächlich einfach weiter. Das Schild hatte gelogen! Oder ich hatte mir das Schild einfach eingebildet, weil ich wollte, dass da oben irgendwo Schluss ist. Aber von wegen – Weltall zu Ende, pah!

Also kletterte ich über den Zaun und suchte weiter. In Gedanken hangelte ich mich über undendlich viele dieser Bretterzäune – aber nie war es dahinter zu Ende. Wie auch? Irgendwann fand ich es über alle Maßen anstrengend diese Unendlichkeit verstehen zu wollen. Und so stellte ich mir einfach vor, dass dieses schier endlose Universum in einer großen Kugel ist. Ergo kam ich dann endlich irgendwann an diese große Wand, die alles umgab. Es war mir ehrlich gesagt schei…egal, dass die Kugel so riesig sein musste, dass selbst Meterdicke Wände nicht ausreichen würden, um für ausreichend Stabilität zu sorgen. Ich wollte einfach, dass da irgendwo Schluss ist. Fertig!

Die Freude über die gefundene Endlichkeit des Universums jedoch währte nicht lange. Mir kam die Idee mit der Kugel unlogisch vor. Denn auch eine Kugel – egal welche Dimensionen sie auch immer hat – muss ja letztschlussendlich auch irgendwo sein! Und was, wenn diese Kugel nur eine von unendlich vielen Kugeln in einem noch größeren Universum ist, das wiederum auch nur eine Kugel darstellt, die wiederum auch nur eine von vielen in einer noch größeren…

Was, wenn doch nirgendwo Schluss ist? Dieser Gedanke schmerzte fast körperlich. Etwas, das nie zu Ende ist? Unvorstellbar!

Jahre später verwarf ich meine Raum-Kugel-Theorie und bezog in meine Gedanken den Aspekt Zeit mit ein. Und wie wir für Entfernungen Maßeinheiten geschaffen haben, so wird auch die Zeit von den Menschen in ein Schema gepresst: Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre, Jahrzehnte, Jahrtausende… alles messbar. Aber vorstellbar?

Eine Entfernung kann ich mir noch irgendwie vorstellen: der Weg vom Auto bis zur Haustür, die Entfernung von hier bis zum Waldrand da hinten, die Entfernung bis zum Horizont, wenn ich am Strand stehe und den Blick schweifen lasse. Aber kann ich mir eine Entfernung vorstellen, die weiter ist, als ich gucken kann? Nie nicht. Und noch schlimmer ist es mit der Zeit. Die kann ich mir persönlich nämlich so gar nicht vorstellen. Schon aus dem Grunde, da ich sie nicht sehen kann. Ich kann sie nur empfinden – und das ist natürlich wieder so eine subjektive Sache. Ganz verquer wird es, wenn ich mir eine Entfernung vorstelle und den Faktor Zeit mit einfließen lasse: also wie lange brauche ich um von A nach B zu gelangen? Bzw., wie empfinde ich die Zeit, die ich brauche, um diese Entfernung zurückzulegen. Darüber könnte ich eine 100 Seiten umfassende Abhandlung schreiben, und am Ende wäre niemand schlauer.

Noch schlimmer ist es für mich, mir die Zeit als solches vorzustellen… Denn so wie es mir nicht wirklich gelingt, mir die Unendlichkeit vorzustellen – so ähnlich kann ich mir Zeit nicht vorstellen. Wann hat sie begonnen, wann endet sie? Gar nicht! Sowohl als auch.

Die Zeit hat nie angefangen und sie wird nie enden. So wie das Universum. Das hat ja offensichtlich auch keinen Anfang und kein Ende. Meine begrenzte menschliche Vorstellungskraft tat sich da doch dann sehr schwer bei dieser Vorstellung. So brauchte ich für dieses gedankliche exterrestrische Problem eine Lösung. Also stellte ich mir einfach vor, dass die Unendlichkeit des Raums irgendwo auf die Unendlichkeit der Zeit trifft. Und da, wo die beiden Unendlichkeiten aufeinandertreffen ist nichts anderes als Licht!

Und da dieses Raum-Zeit-Gefüge nicht nur in eine Richtung läuft, sondern in jede nur erdenkliche Richtung, ist da ganz weit draußen irgendwo nur das Licht – egal wo. Dass wir dieses alles umgebende Licht nicht sehen können liegt schlicht und ergreifend daran, dass es so weit entfernt ist, dass es das Licht auch in Jahrmilliarden noch nicht bis zu uns geschafft hat vorzudringen.

Ja, so einfach ist das! Beweise mir einer das Gegenteil!

An dieser Stelle möchte ich noch anfügen, dass das Zeichen für Unendlichkeit Murks ist. Zumindest aus meiner Betrachtungsweise. Unendlichkeit kann man unmöglich mittels eines Symbols darstellen, dass sich nicht in alle Richtungen gleichsam ausdehnt. Und schon gar nicht darf es eine „Schnittstelle“ geben. Und da Unendlichkeit als solches kein Zentrum hat, überall und nicht messbar ist, gibt es schlicht und ergreifend kein Symbol, welches auch nur ansatzweise die Gegebenheiten der Unendlichkeit symbolisieren würde. Mit dem, dass ich überhaupt versuche, sie zu Visualisieren – und sei es auch nur als winziger Punkt – ist sie schon endlich. Fertig.

Nun gut, ich persönlich habe mit meiner Raum + Zeit = Licht-Theorie meinen Frieden geschlossen. Und auch die für mich geltende Tatsache, dass ich im Gegensatz zu Raum und Zeit endlich bin stimmt mich nicht traurig. Ich bin – hier und jetzt!

Und darum werde ich mir einfach wieder regelmäßig einen Eimer voll der unendlich vorhandenen Zeit nehmen, um in den Wald zu fahren, ein büschen an der Hütte rumzubasteln, gegen die Ahornplage anzukämpfen, das eine oder andere Feuerchen im Godin zu entzünden und mich fragen, was passiert eigentlich, wenn ich einen Holzscheit verbrenne… wo ist denn eigentlich der Kram, der nicht als Asche zurückbleibt…?

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Kapitel 115 / Waldarbeit

YESSS! Endlich habe ich es heute nach vielen Wochen mal wieder geschafft rauszufahren in den Wald. Zwar wollte sich die Sonne nicht so recht zwischen den grauen Wolken heraustrauen – im Gegensatz zu gestern – dennoch schmeichelten die sonnenlosen 13° C meiner Seele. (mehr …)

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Kapitel 84 / Vorfreude

Schon seit Tagen hatte ich mich wie Bolle darauf gefreut, heute endlich mal wieder zur Hütte rauszufahren. Während der Umzugszeit kam der Wald viel zu kurz, da ich einfach keine Gelegenheit und keine Muse fand, mich ins Auto zu setzten, um in den Wald zu fahren.
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Kapitel 26 / Komfort

Ganz klar, unter die Rubrik „Komfortausstattung“ fällt bei einer Hütte im Wald ein Stromanschluss. Es reicht ja völlig aus, auf eine Heizungsanlage und fließendes Wasser verzichten zu müssen. Und so weiß ich es sehr zu schätzen, dass ich Wasser für Kaffee & Tee kochen kann, ohne die Edelfeuerstelle in Betrieb nehmen zu müssen. Und dass ich nicht mit einer Laterne in der Dämmerung durch die Hütte stolpern muss. Wobei der Zustand der Dämmerung in einer Waldhütte auch am hellerlichten Tage vorherrscht.

Ebenfalls zur Komfortausstattung gehört der Kühlschrank. Zur Zeit ist der aber wirklich entbehrlich. Selbst wenn GODIN seine Dienste tut, ist es in der kleinen Küche noch bitterkalt. Aber das wird sicher noch. Spätestens sobald die Temperaturen des Nächtens dem Null-Punkt des Thermometers nicht mehr so nahe kommen.

Bemerkenswert und irgendwie schon komfortabel finde ich, dass es nahe der Hütte eine Regenwasser-Zisterne im Boden gibt. Dort hinein wird das Wasser aus den Regenrinnen der Hütte geleitet. Dumm nur, dass es die alte Flügelpumpe nicht mehr tut. Derer muss sich erst einmal jemand annehmen, dann klappt´s auch mit dem Blumengießen.

Denn Luxus pur in einem Wald sind nämlich 2 riesige Rhododendren. Die warten sehnsüchtig darauf, dass sie hin und wieder eine Kanne voll Wasser abbekommen… na ja, zumindest das Wasser…

Kapitel 27 / Missverhältnis

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