Terrakotta scheint als Farbkonzept eine überaus beliebte Möglichkeit zu sein, wenn es darum geht, die eigenen vier Wände wohnlich zu gestalten. Schon die der Tropfsteinhöhle angegliederte DHH verfügte zur Zeit der Besichtigungstermine über diese deckenhoch tapezierte Scheußlichkeit Besonderheit. Jedoch waren die Vormieter so fair, dieses Farbkonzept mit dem Auszug zur Gänze zu entfernen.
Im aktuellen Rabenhaus indes wurde von den Vormietern nur der riesige Flur mit terrakottafarbenen Vinyltapeten zugekleistert – und diese künstlerisch wenig wertvolle Arbeit wurde auch nur zur Hälfte durchgeführt, sprich die Wände nur halbhoch tapeziert, dafür mit ins Konzept passender Bordüre… und mit dem Auszug wurde vergessen, den Kram wieder von den Wänden zu kratzen :(
Nun stellt sich mir mal wieder die Frage: Was bitte ist an Terrakotta mit all seinen Facetten so erstrebenswert, als dass man sich sein Heim damit schmücken muss?
Ist es so ein evolutionstechnisches Ding? Also, erinnert die Farbe Terrakotta die Menschen irgendwie an die Zeit als wir noch in Höhlen hausten, die wir mühevoll in den Sandstein kratzten, oder die die Verschiebung der tektonischen Platten wie von Zauberhand geschaffen hatte? Und ist dieses Wischiwaschimuster, welches gerne einhergeht mit der Farbe Terrakotta inbes. in Bezug auf Tapeten angelehnt an die Maserung von Höhlenwänden, auch wenn meiner bescheidenen Meinung nach, Terra die Erde heißt und wir auch zu Beginn der Menschwerdung nie in Erdhöhlen kauerten, da wir noch kein funktionierendes Abwassersystem geschweige denn Hebeanlagen erfunden hatten und uns sicher nicht der Sinn danach stand unter Tage im Regenwasser jämmerlich zu ersaufen, ergo, meine Vermutung womöglich wenig Sinn macht…
Dann ist dieses Terrakottafarbdingens vielleicht eher so eine pränatale Geschichte und dieses immer irgendwie ins leicht rötlich abdriftende Farbkonzept erinnert uns an die Zeit, als alles noch in bester Ordnung war… hm, demzufolge Rabea Rabenhaus ihren Ursprung in einem Iglo hat, da sie nur die Farbe Weiß an ihren Wänden duldet…
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Ach ja, an alle terrakottafarbene Vinyltapeten an die Wände von Mietobjekten kleisternde Hobbyhandwerker: es gibt extra für diese Zwecke von Mytolan einen Tapetenkleister, der zugegebener Maßen etwas kostet, der es aber den Nachmietern ermöglicht, den Farbalptraum mühelos zu entfernen. Es ist überhaupt nicht nötig, Tapeten und Bordüren mit silikonähnlichem Blödkram auf die vorhandenen Raufasertapeten zu bäppen – außer, ihr macht den Kram selbst wieder weg, dann ist es auch dem Nachmieter egal, wie viel Mühe das Entfernen kostet. In diesem Sinne: Geiz ist schon lange nicht mehr geil!
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