Tatsächlich gestaltet sich die Suche nach einer neuen Bleibe in Bremen für mich und meine Werkstatt viel schwieriger als ich es jemals gedacht hätte. Fast täglich durchforste ich sämtliche Immobilien-Portale und Online-Verzeichnisse in denen Häuser/Wohnungen/Werkstätten angeboten werden und auch die Tageszeitung aus Bremen ist mit ihrem Immoteil als Link hier vorhanden und wird gleichfalls regelmäßig besucht. So ich nach Bremen fahre, halte ich auch immer nach Objekten Ausschau, an denen ein Maklergalgen von deren Verfügbarkeit zeugt oder ein schnöder in ein Fenster gebappter Zettel mit einer Telefonnummer vermuten lässt, dass hier etwas zu holen sei. Doch bis dato: alles Fehlanzeige!
Tatsächlich bin ich noch nicht einmal an dem Punkt angekommen, an dem mich ein Vermieter zu fragen gewagt hätte, wie ich denn gedenke mir die Miete leisten zu können oder anders formuliert: Wo der Mann ist, der mit einzieht und für regelmäßige Mietzahlungen sorgt! Und keines der Kaufobjekte war geeignet, dass ich mich auf den Weg zu meiner Bank gemacht hätte, um die Finanzierung zu klären. Es ist zum Heulen.
Je mehr Zeit vergeht, desto eher bin ich wieder einmal geneigt, wohnraumrelevante Kompromisse einzugehen, um mich der Illusion hinzugeben, es gäbe tatsächlich das eine oder andere passende Objekt. Aber auch bei der Suche der Kellerersatzräumlichkeiten falle ich immer häufiger meinem eigenen Rotstift zum Opfer, der in Anbetracht der schwierigen Suche immer häufiger aus der Tasche gezogen wird, um mir ein Objekt wenigstens halbwegs funktionell erscheinen zu lassen…
Natürlich währt die Freude über ein derart zusammengestrichenes Objekt nicht lange – in der Regel reicht es, dass ich einmal drüber schlafe. Und kaum, dass ich die Augen am nächsten Morgen überhaupt geöffnet habe, brodelt da so ein „Sach mal, bist du noch zu retten?“ in mir. Und schon zerfällt das tags zuvor noch ach so begehrlich erschienene Objekt zu feinem Staub… den ich im Geiste mit einer lockeren Handbewegung vom Tisch wische… Dann schüttel ich den Kopf über so viel Blödheit, rolle einmal genervt mit den Augen, kille den Wecker, bevor der zu seinem allmorgendlichen Getöse überhaupt ansetzen kann und trolle mich aus dem Bett.
…du wirst schon noch was finden… rede ich mir ein, während ich mir den ersten Kaffee des Tages frisch aufbrühe und den würzigen Duft tief einatme…
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