Nachfolgender Text ist aus dem Jahr 2000 – damals ging es mir nicht gut. Auf der Suche nach der Wahrheit, dem Sinn des Lebens und meiner selbst, hatte ich hin und wieder Texte verfasst. Diese Texte sind einfach nur eine Momentaufnahme meiner damaligen Verfassung…
Auch wenn es mir seit vielen Jahren wieder gut geht und ich die dunkle Zeit, wie ich sie nenne, schon lange hinter mir gelassen habe – die Texte von damals habe ich alle noch. Sie sind ein Teil von mir und jeder einzelne war wichtig für mich – und ist es bis heute.
Manchmal…
…manchmal sitze ich nur da – gedankenverloren. Mein Blick tastet sich durch den Raum, um für Sekunden nur zu verweilen, flüchtig streifend jeden Quadratzentimeter Formen und Farben, Licht und Schatten.
… manchmal lausche ich dem Nichts der dunklen Nacht – sehnsüchtig nach Ruhe und Harmonie. Aller Hektik für wenige Stunden entflohen, träum ich mich fort.
…manchmal kriecht die Angst in mir hoch, es nicht zu schaffen, mein Leben in lebenswerte Bahnen zu steuern. Scheinbar unfähig zu handeln, ohnmächtig verharrend schau ich mir zu.
…manchmal wache ich nachts auf – starr vor Entsetzen über Träume, die so grausam keiner sich wirklich je ausdenken würde. Momente grenzenloser Einsamkeit.
…manchmal finde ich mich wieder – in fast kindlicher Freude über Winzigkeiten. Für Augenblicke der Welt entflohen nehm´ ich es dankbar hin, glücklich zu sein.
…manchmal frier´ ich vor Einsamkeit – qualvoll entbehrend jegliche Nähe und Geborgenheit. Lähmende Kälte satt das, was mir immer am wichtigsten war.
…manchmal bin ich meines Lebens so müde – so ganz ohne Hoffnung. Vor dem Spiegel stehend und mich fragend, was willst du noch hier, sehe ich Tränen über ein Gesicht laufen.
Rabea / 04.2000
x
x